Wie man bei der Bundeszentrale für politische Bildung, einer von dreieinhalb Millionen Institutionen, die mir auf meine Kosten beibringen wollen, wie ich zu denken habe, nachlesen kann, ist Sozialdarwinismus „der Versuch, die Entwicklung von Gesellschaften als Kampf ums Dasein zu beschreiben“. Gewissermaßen also die 1:1-Übertragung der Verhältnisse in der wilden Natur auf menschliche Gesellschaften.
Ich habe ja hier schon darüber geschrieben, dass es beim biologischen „Darwinismus“, besser bei der Evolution durch Mutation und Selektion, nicht wirklich um Kampf und Stärke geht, nicht um „Fressen oder Gefressen werden“, wie es gerne martialisch beschrieben wird, sondern darum, mehr aus seinen Möglichkeiten zu machen als die Konkurrenz in der eigenen biologischen Nische, und die Chancen, die die Umwelt bietet, bestmöglich zu nutzen.
Dennoch, auf lange Sicht ist das schon eine Frage von Leben und Tod – ein paar Mutationen, die in die richtige Richtung gehen, ein schärferes Auge, ein effektiveres Verdauungsenzym machen dann den Unterschied zwischen Verhungern und einem glücklichem Leben mit vielen Nachkommen, die die günstigen Erbinformationen weitertragen. You win or you die, wie man heute sagt.
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